- Stellwerk
- Stẹll|werk 〈n. 11〉 Anlage zur Fernbedienung der Weichen u. Eisenbahnsignale
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Stẹll|werk, das (Eisenbahn):Anlage zur Fernbedienung von Weichen u. Signalen für Eisenbahnen.* * *
Stellwerk,Abkürzung Stw, Teil der Eisenbahnsignalanlagen zum Steuern und Sichern des Zug- und Rangierbetriebs auf Betriebsstellen mit mehreren Gleisen, als Blockstelle ohne Weichen zur Regelung der Zugfolge auf freier Strecke. Stellwerke werden nach ihrer Technik (mechanisches, elektromechanisches, elektrisches und elektronisches Stellwerk), ihrer gegenseitigen Abhängigkeit (Befehls- und Wärterstellwerk) sowie ihrem Stellbereich (Zentral-, Strecken-, Linien- oder Ablaufstellwerk) unterschieden.In mechanischen Stellwerken werden Weichen und Signale mit Stellhebeln, die auf einer Hebelbank aufgereiht sind, über Drahtzugleitungen gestellt. Die obere Hebellage entspricht der Grundstellung (Plusstellung) der Weiche oder der Haltestellung des Signals, die untere (umgelegte) der Minus- oder Fahrtstellung. Die Abhängigkeit zwischen Weichen- und Signalhebeln wird mechanisch bewirkt. Auch im elektromechanischen Stellwerk ist die Abhängigkeit mechanisch, die Stellvorgänge werden jedoch elektrisch mit Drehschaltern ausgelöst. Elektrische Stellwerke sind die Gleisbild- oder Drucktastenstellwerke (Dr.-S.). Sie werden durch Drucktasten auf einem Gleisbildstelltisch bedient, auf dem Gleise und Signale des Stellbezirkes schematisch dargestellt sind. Farbige Ausleuchtung lässt den Betriebszustand erkennen. Ein Stellvorgang setzt gleichzeitige Betätigung zweier korrespondierender Tasten voraus, sodass versehentliche Drücken einer Taste ohne Folgen bleibt. Im Gebäude von Gleisbildstellwerken sind der Bedienraum mit dem Stelltisch, die Relaisräume und die unterbrechungsfreie Stromversorgung vielfach in mehreren Stockwerken untergebracht. Neu kommen bei der Deutschen Bahn AG elektronische Stellwerke (Mikrocomputerstellwerk, MC-Stellwerk) zum Einsatz. Die signaltechnische Sicherheit wird durch Zweikanaltechnik erreicht: Jeder Stellauftrag läuft über zwei Rechner und wird nur bei übereinstimmenden Ergebnissen ausgeführt. Rechner der Stellebene (unteren Ebene) können aus dem Stellwerk ausgegliedert und als Satellit mit eigener Stromversorgung angeordnet werden. Damit besteht keine Beschränkung in der Stellentfernung. Zur Darstellung des Betriebszustands dienen Farbbildschirme, die auch Einzeldarstellungen (Lupenbilder) ermöglichen.Von mechanischen und elektromechanischen Stellwerken werden nur Zugfahrten, von elektrischen und elektronischen Stellwerken auch Rangierfahrten signaltechnisch gesichert. Ablaufstellwerke steuern in Rangierbahnhöfen die Weichen am Ablaufberg. Der Stellbezirk mechanischer und elektromechanischer Stellwerke muss zu überblicken sein. Große Bahnhöfe erforderten deshalb mehrere Stellwerke. Dabei sind die Wärterstellwerke und das Befehlsstellwerk über den Bahnhofsblock voneinander abhängig. Die selbsttätige Gleisfreimeldung ermöglichte erstmals auch für große Bahnhöfe ein Zentralstellwerk sowie die Fernsteuerung von Knoten und ganzen Strecken. In Zukunft übernehmen nach und nach elektronische Stellwerke die Funktionen der örtlichen Stellwerke in ganz Deutschland.* * *
Stẹll|werk, das (Eisenb.): Anlage zur Fernbedienung von Weichen u. Signalen für Eisenbahnen.
Universal-Lexikon. 2012.